Im Gegensatz zum letzten Winter, in dem der Boden kaum einmal gefroren war, gab es jetzt im Januar einige Nächte, in denen dies eintrat. Das war in der ersten Hälfte des Monats der Fall, wo es bei häufig klarem Himmel große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht gab. Danach war der Himmel meist bedeckt und die Temperaturwerte liegen daher nahe beieinander. An einigen Tagen wurden frühlingshafte Temperaturen erreicht und vielfach fingen die Schneeglöckchen an zu blühen. Schnee hatten wir diesem Winter schon, aber nur an wenigen Tagen Ende Dezember, nicht im Januar. Regen gabe mit 64 mm etwas mehr als im 30-jährigen Januar-Durchschnitt (1981-2010), der bei 41 mm liegt.

Im Februar des letzten Jahres hat es in den Nächten kaum Bodenfrost gegeben. In diesem Jahr war das jedoch häufig, wenn auch nicht durchgehend der Fall. Für die Landwirte ist dies von Bedeutung, denn nur bei Bodenfrost kann man - wenigstens in den frühen Morgenstunden - Wege und Felder befahren und Mist und Gülle ausbringen, ohne die Wege zu ruinieren, im Boden zu versinken und die Straßen zu verschmutzen. Allerdings war Bodenfrost in Wolfschlugen weniger häufig der Fall, als die Grafik vermuten lässt. Wahrscheinlich war es in den Nächten am Flughafen manchmal kälter als in Wolfschlugen.

Obwohl die Niederschlagsmenge mit nur 15 mm sehr gering war, war der Boden im ungefrorenen Zusatnd natürlich der Jahreszeit entsprechend noch sehr nass. Der 30-jährige Niederschlags-Mittelwert (1981-2010) ist 37 mm. Schnee gab es im Februar nicht.
Die mittlere Tageshöchsttemperatur war mit 4,2 °C um 1 °C geriner als im Januar, die mittlere Tiefsttemperatur jedoch um 3°C und die Temperatur am Boden sogar um 4,4 °C geringer als im Januar. Der Februar war also kälter als der Januar. Im 30-jährigen Durchschnitt (1981-2010) ist dies nicht der Fall. Hier ist der Februar - entsprechend dem höheren Sonnenstand - um 1,3 °C wärmer als der Januar. Trotz der großen Schwankungen bei allen drei Temperaturkurven ist doch ein aufsteigender Trend zu erkennen. Im Januar war dies noch nicht der Fall.

An manchen Tagen fallen alle drei Temperaturkurven fast oder ganz zusammen. Dies ist der Fall an bedeckten Tagen, an denen die Luft am Tage nicht durch die Sonne erwärmt wird und bei Nacht nicht durch Wärmeabstrahlung abkühlt. Eine Sonnenscheindauer von 0,0 Stunden wurden am Flughafen gemessen an den Tagen 4, 5, 9, 10, 17, 18 und 27.

Im März hatten wir sehr schönes Wetter. Es hat 27 Tage lang nicht oder kaum geregnet, also über fast vier Wochen. Dabei hatten wir meist keine Wolken am Himmel sondern Sonnenschein. Dies zeigt sich in dem großen Unterschied zwischen den Temperaturkurven. Am frühen Morgen war es kalt, die Temperatur lag (in zwei Meter Höhe) um null herum und stieg dann im Laufe des Tages stark an, allerdings in sehr unterschiedliche Höhen, zwischen 6 und 16 Grad, am 17. März sogar auf 18 Grad. Die durchschnittliche Höchsttemperatur lag bei 11,6 Grad.

An Regentagen, wie z.B. am 29. März, wird es bei Nacht nicht so kalt und am Tag nicht so warm, die Temperaturkurven liegen dann nahe beieinander. An unbewölkten Tagen sinkt die Temperatur am Boden bei Nacht stark ab. Dies zeigt die braune Kurve. Es kann jedoch sein, dass die Werte in Wolfschlugen nicht ganz so tief fielen wie am Flughafen, da bei manchen Wetterlagen die kalte und damit schwerere Luft in tiefere Lagen abfließt (und sogenannte Kälteseen bildet). Allerdings liegt die Ortsmitte von Wolfschlugen mit 373 Meter praktisch auf gleicher Höhe wie der Flughafen mit 371 Meter. Die umliegenden Felder von Wolfschlugen liegen jedoch etwas höher als die Ebene des Flughafens.

Wie bereits gesagt, war der März sehr trocken. Man konnte also die Äcker oder Gartenbeete ohne Probleme zur Einsaat oder zur Bepflanzung vorbereiten oder sogar schon etwas aussäen oder pflanzen. In Wolfschlugen wurden bereits Mitte März auf großen Flächen Kartoffeln "gesteckt".

Im letzten Jahr war das Wetter im März ähnlich (damals erfasst in Wolfschlugen), aber noch trockener und noch wärmer. Die durchschnittliche Höchsttemperatur lag damals bei 14,5 Grad. Die Temperatur über dem Boden wurde damals nicht erfasst.

Der April war ähnlich wie der März. Wir hatten meist sehr schönes Wetter. Es hat 22 Tage lang nicht oder kaum geregnet, also über drei Wochen. Dabei hatten wir auch wieder meist keine Wolken am Himmel sondern Sonnenschein. Dies zeigt sich auch wieder in dem großen Unterschied zwischen den Temperaturkurven. Die durchschnittliche Höchsttemperatur lag bei 15,7 Grad.

Auch der April war also wieder sehr trocken. Nur am Anfang und am Ende kam etwas Regen. Man konnte also weiterhin die Äcker oder Gartenbeete zur Einsaat und zur Bepflanzung vorbereiten und auch säen und pflanzen.

Der Mai war erwartungsgemäß wärmer als der April. Die mittlere Tagestemperatur war mit 19 Grad um 3,3 Grad höher als im April. Am 12. Mai wurde bereits eine Temperaturspitze mit 29,2 Grad registriert. Der Mai war auch deutlich wärmer als der Mai 2014, wo die mittlere Tagestemperatur nur 16,2 Grad betragen hatte.

Trotzdem gab es noch Nachtfröste, was im Jahr davor nicht der Fall war. Die Eisheiligen machten sich in diesem Jahr wieder bemerkbar. Die Gedenktage der Heiligen (Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia) sind vom 11. bis 15. Mai. Die Kältetage sind aber wegen einer Kalenderreform im 18. Jh. erst 7 Tage später. Mit der "kalten Sophie" ist also etwa am 22. Mai zu rechnen. Sie hat sich im diesem Jahr pünktlich eingestellt. Aber es gab sogar am 27. und 28. Mai noch Bodenfrost (am Flughafen, nicht unbedingt auch in Wolfschlugen).

Es regnete mit 67 mm relativ wenig, allerdings ziemlich gut über den Monat verteilt. Im Vorjahr waren es 112 mm gewesen. Trotzdem konnte man sich über diesen Mai nicht beklagen.

Der Mai hatte mit einer Tageshöchsttemperatur von 22 Grad geendet. Zwischen dem 1. und 6. Juni ging es dann steil nach oben bis auf 31 Grad. Aber dann kam die "Schafskälte", die im Juni laut Deutschem Wetterdienst mit einer Wahrscheinlichkeit von 89 % eintritt. Sie hat sich zwischen dem 8. und 10. Juni deutlich bemerkbar gemacht. Man nennt sie Schafskälte, weil in dieser Zeit die Schafe schon geschoren sind und dann unter der Kälte leiden.

Die Temperatur stieg dann wieder an auf 29 Grad und endete auch in dieser Höhe. Aber dazwischen gab es ein langgestrecktes Tal mit den kühlsten Tagen zwischen dem 18. und 23. Juni mit Höchsttemperaturen um die 16 Grad. Die Nachttemperaturen im Juni waren weniger variabel; sie schwankten zwischen 8 und 17 Grad.

Über den notwendigen Regen konnte man sich mit 81 mm nicht beklagen. (Der Juni 2014 war mit nur 22 mm sehr trocken gewesen.) Allerdings konnten ihn die Bauern in der zweiten Monatshälfte nicht gut gebrauchen, weil spätestens hier das Heu gemacht werden sollte. Aber dann kam gegen Ende des Monats glücklicherweise eine trockene Periode und so konnte man endlich heuen, wenn auch das Gras schon etwas alt und strohig war.

Wir hatten im Juli extreme Hitzeperioden, die das Leben manchmal beschwerlich machten. Im Weltmaßstab soll dieser Sommer der wärmste seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen um 1880 gewesen sein. Zum Glück gab es zwischendurch ein paar kühle Nächte, in denen man besser schlafen konnte. Interessant ist, dass es am letzten Juli fast zu Bodenfrost kam.

Die Regenmengen, wie sie die Grafik für den Flughafen zeigt, hat es leider in Wolfschlugen nicht gegeben. Am 17. habe ich in meinem Tagebuch nichts von Regen eingetragen. Am 22. steht in meinem Tagebuch: "Abends um ½ 9 zu Hause angekommen. Welch ein Wunder: Hier hat es geregnet! Vor dem Haus 7 mm, auf meinem Grundstück 4,5 mm." Da hatte Echterdingen mehr Glück.

Der Regen fällt eben im Sommer oft nur sehr örtlich. Wolfschlugen hatte im Juli dieses Jahres eine extreme Trockenheit. Kleine Regenmengen sind nach langer Trockenheit fast wertlos, weil sie kaum in den heißen Boden eindringen und sofort wieder verdunsten.

Für die Landwirte war das Mähdreschen und das Öhmden in diesem Jahr kein Problem. Allerdings war der Ertrag durch die Trockenheit nicht optimal. Es gab nur wenig Öhmd (zweiter Grasschnitt) und auch die Kartoffelernte ist sehr gemindert. Die Salatbauern mussten viel Geld für die Bewässerung ausgeben. Besonders hart traf es mich und meine acht "Junggärtner". Ich musste fast täglich Wasser fahren und sie mussten jeden Abend gießen, weil sonst ihre ganze Mühe umsonst gewesen wäre.

Der August war in der ersten Hälfte und wieder gegen Ende ähnlich heiß wie der Juli. An 11 Tagen stieg die Temperatur auf über 30 Grad an. Am 7. August war die Temperatur mit 37 Grad am höchsten. Zwischen dem 14. und dem 26. August gab es eine kühlere Phase mit Höchsttemperaturen um 23 Grad.

Die mittleren Nachttemperaturen waren mit 15,0 und 10,7 Grad praktisch gleich wie im Juli, wo sie bei 15,2 und 10,4 Grad lagen.

Die extreme Trockenheit hielt im August unverändert an. Statt der 27 mm des Juli fielen zwar 39 mm Regen, aber dies ist auch äußerst wenig. Fast immer regnete es nur im Norden Deutschlands; so betrug die Regenmenge z.B. in Hamburg 108 mm. Am 17. August regnete es dort 38 mm. Gleichzeitig war es in Hamburg kühler. Die mittlere Tages-Höchsttemperatur betrug hier am Flughafen 37,6 Grad, in Hamburg dagegen 25,7 Grad. Nur an zwei Tagen wurde in Hamburg eine Temperatur von ca. 33 Grad erreicht.

Der September war mit nur 19 mm Regen wieder gekennzeichnet durch eine große Trockenheit. Die mittlere Tageshöchsttemperatur ging um fast 9 Grad zurück, von 27,6 Grad im August auf 18,8 Grad. Nur selten wurden noch Werte über 20 Grad erreicht, an zwei Tagen war die Höchsttemperatur nur 14 Grad. Eine fallende Tendenz von Anfang September zum Ende hin ist klar erkennbar.

In mehreren Nächten sank die Temperatur fünf Zentimeter über dem Boden bereits unter null Grad ab, zum ersten Mal schon am 10. und 11. September. Am 29. September wurden sogar -2,7 Grad erreicht. Es kann allerdings sein, dass die Werte auf den Wolfschlüger Feldern nicht ganz so tief absanken wie an dem tiefer gelegenen Flughafen, wo sich vielleicht in diesen Nächten ein Kältesee gebildet hat.

Die Trockenheit setzte sich im Oktober weiter fort. Im Juni hatten wir noch 81 mm Regen, danach waren die Regenmengen in den Monaten Juli, August, September und Oktober 27, 39, 19 und 18 mm, insgesamt also in vier Monaten nur 103 mm.

Die mittlere Tageshöchsttemperatur ging von 18,8 Grad im September auf 13,3 Grad zurück. Die Temperatur 5 cm über dem Boden sank bereits an 11 Tagen unter null. Es kann jedoch sein, dass es in Wolfschlugen nicht ganz so kalt war wie in dem etwas tiefer gelegenen Flughafen.

Die große Trockenheit setzte sich auch im November noch fort, jedoch nur bis zum Tag 18. Es folgten am 19. und 20. November zwei Tage mit mit 12 und 45 mm Regen. Somit waren zwischen dem 24. Juni und dem 18. November an insgesamt 142 Tagen nur 105 mm Regen gefallen. Das sind weniger als 1 mm pro Tag und diese geringen Mengen sind natürlich immer gleich wieder verdunstet.

Die Grafik "Monatswerte.png" zeigt, dass die Niederschläge in fast allen Monaten des Jahres weit geringer waren als im 30-jährigen Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Die blaue Kurve bezieht sich allerdings auf Wolfschlugen, wo in diesen Jahren offizielle Wetteraufzeichnungen für den Deutschen Wetterdienst gemacht wurden. Die Niederschläge in Echterdingen sind im Mittel etwas niedriger. Im Jahr 2014 waren die Niederschläge mit 679 mm auch schon leicht unterdurchachnittlich.

Die Temperaturen waren zunächst etwas höher als im Oktober und sanken erst mit der Regenperiode deutlich ab. Im Mittel ergab sich somit bei der Höchsttemperatur vom Oktober zum November nur ein Abfall von 13,3 auf 12,5 Grad.

Der Dezember war gekennzeichnet durch außerordentlich hohe Tagestemperaturen. Der Mittelwert betrug 10,8 Grad. Im Dezember 2014 waren es 5,9 Grad. Die Nachttemperaturen waren nur geringfügig höher als im Vorjahr: 1,2 Grad gegenüber 0,7 Grad. Die Temperaturen am Boden waren dagegen im Dezember 2015 niedriger als im Vorjahr: -3,7 Grad gegenüber -1,4 Grad. Es ist allerdings wieder anzunehmen, dass die Bodentemperatur in Wolfschlugen etwas höher war als in Echterdingen, wo sich gelegentlich ein Kältesee bilden kann. (Im Jahr 2014 wurden jedoch am 28. und 29. Dezember mit -10 und -12 Grad tiefere Bodentemperaturen erreicht als im Dezember 2015, wo die tiefste Bodentemperatur bei 9 Grad lag.)

Niederschläge gab es mit 28 mm im Dezember wieder nur wenig, Schnee fast gar nicht. Nach dem extrem trockenen Sommer hatte es ja im November mit 73 mm endlich einmal ausgiebig geregnet (im November 2014 waren es 71 mm), aber der Dezember war schon wieder ziemlich trocken. Im Dezember 2014 waren es auch nur 41 mm gewesen.

Die Grafik "Monatswerte.png" zeigt, dass die Niederschläge im Jahr 2015 mit 479 mm, aber auch in fast allen einzelnen Monaten des Jahres weit geringer waren als in dem 30-jährigen Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Die blaue Kurve bezieht sich allerdings auf Wolfschlugen, wo in diesen Jahren offizielle Wetteraufzeichnungen für den Deutschen Wetterdienst gemacht wurden. Die Niederschläge in Echterdingen sind im Mittel etwas niedriger. Im Jahr 2014 waren die Niederschläge mit 679 mm auch schon leicht unterdurchachnittlich.