Hier wieder ein Bericht aus dem Libanon, gesandt an den Verein „Flüchtlingskinder im Libanon e.V.“ (www.lib-hilfe.de), von dessen Vorsitzender, Frau Ingrid Rumpf, ich ihn am 1.8.06 per E-Mail erhielt. - Einen früheren Bericht finden Sie unter „Meine Meinung“ Nr. 2.
Das war der Bericht nach Qana! Wo soll das noch enden?
I. Rumpf
Tag 18 + 19
Der letzte Samstag endete mit der Beisetzung von 31 Todesopfern in einem Massengrab in Tyrus.... und der Sonntag begann mit den grauenvollen Bildern der Kinder von Qana. Wieder einmal waren es die schwachen Kinder von Kana, Herr Präsident, denen die Kinder Israels ihre Geschenke schickten. Ihre intelligenten Systeme haben die Kinder von Qana entdeckt, wie sie Raketen auf Ihr geliebtes Israel abfeuerten, und also mordete ein tapferer Kriegspilot mit der Lizenz zum Töten in wenigen Sekunden 63 Menschen dahin! 37 Kinder. 15 von ihnen behindert.... und wir haben den Auftrag, unsere Kinder über die so genannten Rechte des Kindes aufzuklären... oder besser gesagt, sie zu belügen, was diese Rechte betrifft.
Aber historische Belege zeigen unseren Kindern etwas anderes. Sie zeigen ihnen eine Folge von Massakern von Dair Yassin, Quibia, Sabra und Shatila, Baher el-Bakar, Qana 1, Qana 2, und Gott weiß, wo sonst noch, so als ob diese einzige Demokratie des Nahen Ostens nur durch Massaker und das Töten unschuldiger Kinder überleben kann. Ja, sie haben die Lizenz zum Töten, und sie sorgen dafür, dass unsere Kinder sterben, bevor sie erwachsen werden. Man fragt sich nur, ob jener Pilot auch die Halde voller Kinderleichen in Plastiksäcken gesehen hat, oder ob der Herr Präsident sah, wie seine intelligenten Geschosse Autos jagen, die voll gepackt sind mit Frauen und Kinder auf der Flucht in die Sicherheit, oder Kurs nehmen auf Ambulanzen und LKWs, die Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter geladen haben... und er die Frechheit besitzt, immer noch von Menschenrechten zu sprechen und davon, der Region die Demokratie zu bringen. Wie viele Kinder müssen noch sterben, damit wir in den Genuss dieses Geschenkes kommen.
Wie viele Mütter müssen ihre Kinder sterben sehen und in Dankbarkeit dem versprochenen Paradies auf Erden entgegensehen. Haben Sie, frommer Herr Präsident, die Bilder von unseren toten Kindern vor oder nach Ihrem sonntäglichen Gottesdienstbesuch gesehen? Als Sie Ihr "Hail Mary"(Gegrüßest seist du Maria) sprachen, haben Sie da daran gedacht, dass jede einzelne Mutter in Libanon und Palästina zu einer neuen Maria geworden ist, auf deren Kinder der Hagel (hail) Ihrer Bomben und tödlichen Raketen fällt? Verstehen Sie endlich, dass jedes Kind in Libanon und Palästina, egal ob tot oder lebendig, ein kleiner gekreuzigter Jesus geworden ist. Wir senken unsere Augen voll Scham über das, was wir sehen, aber wir können die Wut, die unsere Herzen zerreißt, nicht mehr länger hinunterschlucken. Sind Scham und Wut die wundertätigen Grundlagen für den kommenden FRIEDEN im NEUEN NAHEN OSTEN? Es reicht, doch unglücklicherweise hört uns niemand, und Mrs. Rice wartet weiter auf den geeigneten Zeitpunkt für den Waffenstillstand.
Hier die Liste der Verluste einer Volkswirtschaft, die versuchte sich von einem langen Krieg zu erholen: Tote: 750, ein Drittel davon Kinder, Verletzte: 3222, auch hier sehr viele Kinder. Infrastruktur: Schadenssumme 721 Millionen Dollar Wohnhäuser, Läden, Werkstätten, Fahrzeuge: 1.144 Millionen Industrieanlagen: 180 Millionen Tankstellen: 26 Millionen. Wird gegen dieses winzige Land ein Weltkrieg geführt?
NISCVT
(The
National Institution of Social Care and Vocational Training)